Sieht Ihr Obstbaum auch so aus?
Trägt Ihr Obstbaum schon seit geraumer Zeit keine Früchte mehr? Dann wird es wohl mal Zeit, dass wir zu Ihnen in den Garten kommen und einen richtigen Schnitt vornehmen. Manchmal ist es ein Graus, zu sehen, was mit Obstbäumen gemacht wird.
Es kommen immer wieder Kunden zu uns, die fragen, warum Ihr Obstbaum nicht trägt. Meine Frage darauf ist immer die gleiche, “ wächst er denn?“ Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen, “ ja, wie verrückt!“ Das ist dann das Stichwort, was bei mir das Rätsel des <<nicht Tragens>> schon löst.
Denn ein Obstbaum, der ständig falsch geschnitten wird, kann nicht tragen.
Seiner Bestimmung gemäß möchte der Baum viele Früchte ansetzen, um seine Art zu erhalten. In dieses Wachstum hinein sollte eigentlich seine Energie fließen. Durch falschen Schnitt aber wird der Baum immer wieder zu weiterem Wachstum der Äste anstatt zur Blütenbildung angeregt. Indem dieser Baum wie verrückt wächst und jedes Jahr aufs Neue fälschlicherweise kräftig zurück geschnitten wird, ergibt sich ein negativer Jojo-Effekt: der Baum wächst und wächst und hat überhaupt keine Möglichkeit, die begehrten Fruchtknospen zu bilden, höchstens gelegentlich am älteren Holz. Dort blühen diese Fruchtknospen dann ein wenig, aber die eigentliche Kraft des Baumes geht in die neuen Triebe. Auf diese Weise wird der Baum in eine Endlos-Schleife der Energieverschwendung ohne Bildung von Fruchtknospen versetzt. Dem Baum wird der Impuls gegeben, er muss wachsen, weil er ja immer noch „klein“ ist und wenig Fruchtknospen hat, um sich zu vermehren. Man darf nicht vergessen, dass dem Baum in seinem Erbgut festgelegt wurde, wie groß er wird.
Die Manipulation der Größe durch Wuchstypen
Wir Menschen haben es durch viel harte Arbeit und Geduld geschafft, den Obstbaum zu manipulieren. Generationen erfolgreicher Züchter haben daran gearbeitet. Die moderne Baumschule züchtet Wuchsunterlagen , die dann dem Baum durch die Wurzel sagen, dass er nur eine bestimmte Größe erreichen soll. Deshalb wird auch ein Obstbaum immer noch veredelt: so bestimmen wir, wie groß er werden soll. Es ist wichtig in unserer Beratung mit Ihnen zu klären, wie viel Platz Sie zu Verfügung haben, damit bei Ihnen der Baum so werden kann, wie er werden soll.
Dann kommt im Laufe des Obstbaumlebens der richtige Schnitt zu Tage
Eine berechtigte Frage ist immer: „warum müssen wir die Bäume denn schneiden? In der Natur macht das auch keiner.“ Da gibt es auch keine domestizierten Obstbäume. Denn in der Natur gibt es nur Wildobst: Wildäpfel, Wildkirschen, Hagebutten, Schlehen, Weißdorn und viele andere die dann groß werden und kreuz und quer wachsen. Denn diese Früchte sind nicht für uns Menschen bestimmt. Diese Früchte sind Teil des Fortbestehens der Art. Denn eine Kirsche die von einem Vogel gefressen wird, kann Kilometer weiter als neuer Baum wieder wachsen. Er wird dadurch in die Welt hinaus getragen.
Der richtige Schnitt ist für den Baum sehr relevant, denn so kann altes abgestorbenes Holz entfernt werden. Zu eng stehende oder sich kreuzende Äste werden weggeschnitten. Zuviel Fruchtholz wird entfernt, denn es kann in manchen Jahren vorkommen, dass jede Blüte befruchtet wird, dann wird nicht jede Frucht dick und gut. Manche verkümmern dann. Ein leichter Anschnitt ist auch nicht zu verachten, denn der Baum sollte immer noch ein gesundes Wachstum zeigen. Nur dann kann er auch gute Früchte tragen. Man bringt das Sprosswachstum und die Fruchtbildung in Gleichklang. Deshalb ist der Obstbaumschnitt sehr wichtig! Besonders spannend ist auch das Thema mit dem Veredeln.